Schirmherrin

liselotte_rommelGrußwort anlässlich der Antrittsrede als Schirmherrin der Vereinigten Hilfen im Jahr 1991:

„Als First Lady der Landeshauptstadt Stuttgart werden mir immer wieder Ehrenämter und Aufgaben im sozialen Bereich angetragen, die ich lange nicht alle wahrnehmen kann. Denn meine Freizeit ist knapp begrenzt, wie Sie gleich erfahren werden. Dennoch bin ich Vorsitzende des Schwäbischen Frauenvereins und gehöre dem Vorstand des Anna-Haag-Hauses und dem Vorstand des deutsch-amerikanischen Frauenclubs an, alles Aufgaben, die ich auch sehr gerne erfülle.

Meine persönlichen Erfahrungen und das Wissen um die Notwendigkeit privaten Engagements im Bereich der Altenpflege haben mich veranlasst, ein weiteres Ehrenamt anzunehmen, die Schirmherrschaft des Stuttgarter Vereins Vereinigte Hilfen – Wir für Euch.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist stundenweise eine qualifizierte Kraft zu finden. Bis vor zwei Jahren war meine heute 84-jährige Mutter noch sehr agil. Von einem Tag auf den anderen ließ ihre Kraft nach. Sie wurde bettlägerig. Nun versorge ich sie zusammen mit einer Fachkraft hier im Hause.

Ich halte es für ganz wichtig, dass die Hilfskraft zu einer echten Bezugsperson für die ganze Familie wird. Dann ist es aber nötig, dass die Person nicht täglich wechselt. Oft fehlt es nämlich nicht so sehr an fachlicher Anleitung, sondern an Zuwendung für ein bis an seine Grenzen belastetes Familienmitglied.

Für mich ist die Pflege selbst nicht so schwer, aber dem Anspruch meiner Mutter gerecht zu werden, immer für sie da zu sein, das kostet Kraft. Manchmal scheint es mir, als vergleiche sie ihren früheren Einsatz für mich mit meinem heutigen für sie. Der Weg, bis man sich gegenseitig akzeptiert, ist lang und kann mühsam sein. Trotzdem ist es ungeheuer wichtig, dass alte Menschen in ihrer vertrauten Umgebung bleiben können. In ihrem gewohnten Stadtteil und möglichst in ihrer eigenen Wohnung.“

Die Vereinigten Hilfen – 1991 gegründet und erfolgreich ausgebaut von Frau Hildegard Göhrum – unterstütze ich aus folgenden Gründen:

  • Die Vereinigten Hilfen versuchen Menschen, die in einer akuten Notlage sind, ohne bürokratische Umwege zu helfen. Dies gelingt in vielen Fällen, indem sie Menschen, die helfen können und wollen, mit Menschen, die Hilfe brauchen zusammenbringen.
  • Die Vereinigten Hilfen machen den übrigen Hilfsorganisationen keine Konkurrenz, sondern ergänzen sie.
  • Die Vereinigten Hilfen finanzieren sich nicht durch öffentliche Zuschüsse, sondern durch Mitgliederbeiträge und Spenden. Es ist ihnen gelungen, grundsätzliche Bereitschaft zu ehrenamtlicher sozialer Tätigkeit zu organisieren und wirksam werden zu lassen. Die Tätigkeit für die „Vereinigten Hilfen“ macht Freude.

Liselotte Rommel